SVWW-Coach Markus Kauczinski setzte nach dem 0:3 beim HSV auf zwei Wechsel in seiner Startformation: Anstelle von Günther und Kade durften Angha und Bätzner beginnen. Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat tauschte seinerseits dreimal im Vergleich 0:4 gegen Düsseldorf: Ajdini, Tesche und Wulff ersetzten Androutsos, Kunze und Makridis (alle Bank).
Conteh trifft zur Führung - Goppel verzweifelt am Aluminium
2. Bundesliga - 27. Spieltag
Auf dem Rasen entwickelte sich von Beginn an das zu erwartende intensive Spiel, in dem erste Tormöglichkeiten eine Weile auf sich warten ließen. Erstmals wurde es nach einem Solo von Conteh gefährlich, doch Wiesbadens Keeper Stritzel war da zur Stelle (19.). Wenig später konnte das Spiel dann auch seinen ersten gefährlicheren Torschuss verzeichnen, als Cuisance es mit einem Schlenzer versuchte (25.).
Wiesbaden zeigte sich bis dahin zu passiv und wurde in der 31. Minute dafür auch bestraft. Nach einem Abwurf von VfL-Schlussmann Kühn zündete Conteh den Turbo aus der eigenen Hälfte und wurde dabei von keinem Wiesbadener entscheidend attackiert. Mit einem gezielten Schuss von der Strafraumkante konnte der Flügelspieler so das 1:0 für den VfL erzielen (31.).
Durch den Treffer war nun etwas mehr Zug im Spiel, nur fünf Zeigerumdrehungen später kratzte Wiesbaden am Ausgleich. Im Anschluss an eine Ablage von Prtajin gelangte der Ball zu Goppel, der Kühn mit einem schönen Schlenzer überwinden wollte, aber nur den Innenpfosten traf (36.).
Vukotics Treffer zählt nicht - Cuisance fliegt spät
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spielgeschehen weitgehend ähnlich, viele Zweikämpfe und Unterbrechungen zeichneten das Bild. Erstmals näherte sich Prtajin per Kopf für Wiesbaden an, auf der Gegenseite traf der eingewechselte Niemann nur das Außennetz (59./61.). Im Anschluss überschlugen sich die Ereignisse: SVWW-Innenverteidiger Vukotic stieg bei einem Eckball am höchsten und nickte ein, doch Schiedsrichter Exner ließ den Treffer nicht zählen (66.). Weil Osnabrücks Ajdini im Zentrum vom heranspringenden Vukotic getroffen worden war, entschied der Unparteiische auf Foulspiel - eine Kontrolle seiner Entscheidung an den Monitoren fand nicht statt (68.).
Trotz des Frusts ließen die Hausherren nicht locker, besonders in der Schlussphase rannte Wiesbaden noch einmal an: In der 80. Minute prüfte Lee VfL-Schlussmann Kühn, nur kurz darauf musste der Keeper in höchster Not gegen Prtajin retten (80./81.). Weitere fünf Zeigerumdrehungen später wollte Agrafiotis gegen die Laufrichtung von Kühn einnicken, wieder entpuppte sich der 31-Jährige aber als Retter. Die insgesamt siebenminütige Nachspielzeit begann mit dem nächsten Kuriosum: Wegen Zeitspiels sah VfL-Mittelfeldspieler Cuisance Gelb, beklatschte die Entscheidung des Schiedsrichters und wurde deshalb nur Sekunden nach seiner Verwarnung mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (90.).
Niemann steht im Abseits
Entlastung gelang den Gästen in dieser Phase nur noch selten, dann brandete aber erneut Jubel im Gästeblock auf. Niemann hatte aus elf Metern in die Maschen getroffen, doch der Joker stand bei Kunzes Zuspiel knapp im Abseits (90.+6). Auch ohne den zweiten Treffer hatte Osnabrücks knapper Auswärtssieg am Ende bestand, Wiesbaden hatte in den letzten Minuten der Nachspielzeit nichts mehr entgegenzusetzen.
Durch den Erfolg brennt beim VfL weiterhin etwas Licht, der Relegationsrang liegt nur noch acht Zähler entfernt. Der SVWW steht mit 31 Zählern weiterhin knapp über dem Strich. Wiesbaden reist am Freitag (18.30 Uhr) nach Rostock. Osnabrück ist am Sonntag (13.30 Uhr) Gastgeber von Fürth.