Bei der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli war der 1. FC Nürnberg deutlicher unterlegen, als es das Ergebnis vermuten ließ. Im eigenen Ballbesitz fand der FCN praktisch nicht statt, über 90 Minuten lag der Fokus augenscheinlich allein darauf, sich vom Zweitliga-Primus nicht abschießen zu lassen. Gegen die Kiezkicker gab der Club nur zwei Schüsse auf des Gegners Tor ab - und damit in einem Punktspiel so wenige wie seit über zwei Jahrzehnten nicht.
Einen solchen Auftritt sollten die Nürnberger folglich trotz eines komfortablen Acht-Punkte-Vorsprungs auf den Relegationsplatz nicht wiederholen. In der Länderspielpause bot sich die Gelegenheit dazu, im Test gegen den FC Ingolstadt besonders am Spiel mit dem Ball zu arbeiten. Dass Trainer Cristian Fiel dies seinem Team mit auf den Weg gegeben hatte, war zunächst allerdings nur in Nuancen zu erkennen.
Fehlerkette vor der Ingolstädter Führung
Zwar hatte der FCN durch Hungbo nach zwei Minuten einen ersten Abschluss zu verzeichnen, die Schanzer zeigten sich im Anschluss aber aktiver - und gingen verdient in Führung, wenngleich die passive Abwehr sowie Mathenia mit einem Fehlgriff dem 17-jährigen Zeitler dabei den Weg bereiteten (9.). Erst im Anschluss wurden die Nürnberger aktiver, das Fehlen der Kreativzentrale um Jens Castrop und Can Uzun war jedoch spürbar.
So agierte Nürnbergs zweite Reihe - aus der Anfangsformation gegen St. Pauli begann nur Valentini erneut - zu behäbig im Umschaltspiel, konnte für keine Überraschungsmomente sorgen, fand im Strafraum nicht statt und zwang FCI-Torhüter Funk über 90 Minuten nur einmal zu einer Parade, als Hungbo aufs lange Eck zielte (17.). Darüber hinaus strahlte nur Geis bei zwei Distanzschüssen halbwegs Gefahr aus, eine zur zweiten Halbzeit auf zehn Positionen durchgewürfelte Ingolstädter Elf geriet zu keinem Zeitpunkt in Bedrängnis.
Latte rettet Nürnberg doppelt - Mause erhöht
Die vom ehemaligen Nürnberg-Coach Michael Köllner betreuten Oberbayern konnten derweil immer wieder mit zielstrebigen Aktionen für Gefahr sorgen und die Lücken der trägen FCN-Verteidigung aufzeigen. Zweimal stand einem weiteren Treffer die Querlatte im Weg (Keidel, 30.; Malone, 84.), kurz vor dem Schlusspfiff überwand dann Mause den bis dato souverän wirkenden Reichert (89.), der 45 Minuten das Nürnberger Tor hüten durfte.
Spielinfo
| Stadion | Max-Morlock-Platz (Sportpark Valznerweiher) |
So steht unter dem Strich ein verdienter Auswärtserfolg des Drittligisten, während die Nürnberger kein Positiverlebnis in die Schlussphase der Saison mitnehmen konnten. Der FCN startet nach der Länderspielpause bei Hertha BSC (31.3., 20.30 Uhr), auf die Schanzer wartet erneut ein bayerisches Duell: Auswärts geht es gegen die SpVgg Unterhaching (30.3., 14 Uhr).
