Kiels Coach Marcel Rapp musste nach dem bitteren 1:5 beim FC St. Pauli kurzfristig auf seinen Kapitän Sander verzichten, der ebenso wie Fridjonsson mit muskulären Problemen passen musste. Neben Sander rückte Komenda auf die Bank, Holtby und Kleine-Bekel starteten von Beginn an.
Hertha BSC bestritt sein vorangegangenes Spiel erfolgreich und gewann 3:0 gegen Braunschweig. Der Sieg verleitete Coach Pal Dardai, keine Änderungen vorzunehmen und doch stand ein neuer Akteur in der ersten Elf. Weil Palko Dardai verletzt ausfiel, stürmte Prevljak neben Tabakovic.
Beide Mannschaften scheuten in den Anfangsminuten vorerst der Risiko, wobei die Alte Dame mehr Ballbesitz hatte und sich so Sicherheit holte. Die erste Chance gehörte jedoch den Störchen, Machinos Volley-Abnahme segelte aber deutlich über den Kasten (9.). Nur wenige Augenblicke später ließen die Berliner ebenfalls ihre Fähigkeiten in der Offensive durchblitzen und gingen beinahe in Führung, doch Weiner hatte mit seiner überragenden Parade gegen Tabakovic etwas entgegenzusetzen (10.). Die Partie wurde etwas hitziger, innerhalb kürzester Zeit sahen Marton Dardai und Schulz die Gelbe Karte, abseits davon erspielte sich keines der beiden Teams echte Vorteile.
Berliner Doppelschlag lässt Störche verstummen
2. Bundesliga - 7. Spieltag
Hertha leistete sich in der Defensive immer wieder fatale Fehlpässe, die die KSV jedoch nicht zu nutzen wusste. Stattdessen war es auf der anderen Seite Reese, der über die linke Seite den ersten Treffer des Nachmittags einleitete und Startelf-Debütant Prevljak mit seiner perfekt getimten Flanke bediente, der schließlich nur noch einköpfen musste (27.).
Die Störche bemühten sich um eine direkte Antwort, kamen aber weiterhin zu keinen zwingenden Aktionen. Auf der anderen Seite hielt Weiner einen Distanzschuss von Prevljak nicht fest und ließ diesen nach vorne abprallen, Bouchalakis bedankte sich und nutzte den Abpraller zum zweiten Berliner Treffer (39.).
Hertha schläft, Kiel schlägt doppelt zu
Nach der Pause brachte Rapp drei neue Akteure und Kiel kam mit ordentlich Rückenwind aus der Kabine, während Hertha noch im Tiefschlaf war. Nach nicht einmal zehn Minuten verkürzte Pichler nach einem Eckball per Kopf (54.), keine drei Minuten später stellte Skrzybski aus elf Metern auf 2:2 (57.).
Auch in der Folge waren die Gäste völlig überrumpelt und Kiel drückte auf den dritten Treffer. Erst verpasste Pichler denkbar knapp den Ball (62.), dann köpfte der Angreifer freistehend übers Tor (64.).
Von Hertha kam nichts, doch auch die Kieler Offensivbemühungen wurden mit fortgeschrittener Zeit weniger, sodass die Partie einem Unentschieden entgegenlief. Doch knapp fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit entschied Schiedsrichter Florian Badstübner auf Elfmeter für die Gäste, nachdem Tabakovic von Kleine-Bekel gefoult worden war.
Der Gefoulte nahm sich selbst der Sache an und scheiterte tatsächlich an Weiner (88.), dem das nicht viel brachte, denn nicht einmal eine Minute später gab es erneut Strafstoß für die Berliner. Diesmal übernahm Reese und verwandelte sicher im rechten unteren Eck (90.+2). Kiel schaffte nicht das erneute Comeback, zudem sah Schulz noch die Gelb-Rote-Karte (90.+7).
Kiel reist am nächsten Spieltag am Samstag (13 Uhr) nach Karlsruhe. Auf Hertha wartet der Heimauftritt gegen St. Pauli (20.30 Uhr).