Nach vier ungeschlagenen Spielen (zwei Siege, zwei Remis) sah sich KSC-Trainer Christian Eichner im Vergleich zum 1:1 in Paderborn zu drei Wechseln gezwungen - allesamt in der Viererkette. Für den verletzten Herold (Saison-Aus nach Bandverletzung am Sprunggelenk) sowie den kurzfristig erkrankten Jung begannen Heise und Thiede. Außerdem verdrängt Franke, der zuletzt gelb-gesperrt fehlte, Kobald auf die Bank.
Ohne Veränderungen schickte derweil Eichners Gegenüber Pal Dardai seine Mannschaft ins Rennen. Der Ungarn vertraute nach dem 4:0 gegen Rostock, dem dritten Sieg in den letzten vier Partien, auf dieselbe Startelf. Trotz der Rückkehr des wieder genesenen Klemens (Bank) begann so etwa Zeefuik erneut auf der Sechs.
Barkok verpasst frühe Hertha-Führung
Dieses Vertrauen des Cheftrainers zahlten die Berliner beinahe nach wenigen Minuten zurück, doch Barkok nutzte ein misslungenes Aufbauspiel von KSC-Keeper Drewes nicht aus (5.).
Ohne sich weitere Großchancen herauszuspielen, blieben die Gäste auch im Anschluss spielbestimmend und offensivfreudiger. Als es Hertha noch an Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte, stellten die Badener diese nach knapp einer Viertelstunde eindrucksvoll unter Beweis. Bei einem Eckball landete die Kugel Thiede, der aus wenigen Metern zur KSC-Führung einnetzte (16.).
Tabakovic gleicht aus - Matanovic nickt ein
Dass jedoch auch die Alte Dame Offensivqualitäten vorweisen kann, sollte sich nur sieben Minuten später zeigen. Mit einem weiten Flugball leitete Kempf, der vor dem 0:1 noch unglücklich agiert hatte, den letztlich erfolgreichen Angriff ein. Reese behielt rechts im Strafraum die Übersicht und bediente Zweitliga-Top-Torjäger Tabakovic, der im Zentrum eiskalt einschob.
Während die Stimmung im Wildpark aufgrund zweier Notfalleinsätze im Publikum bis zur Pause getrübt blieb, ließen die Teams auf dem Feld nicht nach. In der 34. Minute schlenzte Reese einen Freistoß nur knapp vorbei, kurz darauf verpasste Heise auf der Gegenseite das 2:1 (39.).
2. Bundesliga, 30. Spieltag
In der Schlussphase des ersten Abschnitts erhöhten die Karlsruher nochmals den Offensivdrang - und belohnten sich für diese mutige Herangehensweise. Bei einer Flanke von Heise stieg Matanovic zentral vor dem Berliner Gehäuse am höchsten und köpfte punktgenau ins rechte Eck zur Pausenführung ein (45.).
Hertha kommt gut aus der Pause
Den Schwung der Schlussphase nahmen die Karlsruher allerdings nicht aus der Kabine mit, vielmehr agierten die Herthaner fortan wieder etwas mutiger und zielstrebiger. Sowohl Parlko Dardai, dem Drewes mit den Fingerspitzen einen Strich durch die Rechnung machte (55.), als auch Kenny (59.) kratzten am Ausgleich.
Nennenswerte Gelegenheiten blieben dann jedoch in der Folge Mangelware, der eingewechselte Niederlechner strahlte in der 72. Minute zumindest etwas Torgefahr aus.
Wanitzek sorgt für die Vorentscheidung
Besser machte es fünf Minuten später Wanitzek auf der Gegenseite, als er Nebels Grätsch-Vorlage zur vermeintlichen Vorentscheidung ins lange Eck setzte. Karbownik hatte den entscheidenden Zweikampf gegen den Assistgeber an der Grundlinie verloren.
In der 87. Minute schnürte Tabakovic per Handelfmeter, den Beifus verursacht hatte, noch seinen Doppelpack, sein 21. Saisontor blieb allerdings nur Ergebniskosmetik.
Bereits am Freitag gastiert Hannover bei Hertha BSC in der Hauptstadt (18.30 Uhr). Karlsruhe hingegen spielte erneut am Sonntag. Diesmal reisen die Badener nach Nürnberg (13.30 Uhr).