Hertha-Coach Pal Dardai veränderte seine Anfangsformation nach dem 1:1 bei Eintracht Braunschweig auf drei Positionen: Anstelle von Bouchalakis, Winkler und Niederlechner (alle Bank) begannen Gechter, Maza, Tabakovic.
Sein Gegenüber Kiels Trainer Marcel Rapp tauschte im Vergleich zum 3:4-Niederlage im Spitzenspiel gegen den FC St. Pauli ebenfalls dreimal: Für Rothe, Schulz (beide Bank) und Skrzybski (Rückenbeschwerden) liefen Komenda, Sander und Mees auf.
Tabakovic schnürt den Doppelpack
Die Herthaner kamen besser in die Partie, gaben nach rund zehn Minuten aber immer mehr Spielanteile an die Kieler ab. Die kontrollierten in der Folge das Geschehen, leisteten sich in Person von Sander aber einen miserablen Fehlpass. Das Zuspiel des Kapitäns zum eigenen Keeper geriet viel zu kurz, sodass Tabakovic dazwischenging und die Kugel im leeren Tor unterbrachte (17.).
Die Störche verbuchten extrem viele Szenen in Berlins Hälfte und arbeiteten energisch am Ausgleich. Doch trotz 75 Prozent Ballbesitz wirkte das Kieler Offensivspiel zu unkreativ. Zwar gab es kleinere Gelegenheiten durch Holtby (19.) und Mees (24.), wirklich gefährlich wurde es für Berlins Schlussmann Ernst allerdings nicht. Kurz vor der Halbzeit kam es sogar noch knüppeldick für die Gäste, als Tabakovic nach einer optimalen Hereingabe von Palko Dardai den Doppelpack schnürte (45.) und der Alten Dame eine Zwei-Tore-Führung zur Pause bescherte.
Hertha macht den Deckel nicht drauf - Becker schockt das Olympiastadion
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel stand Hertha in der Defensive weiterhin gut und ließ nur kleine Chancen zu. Sowohl Erras' (53.) als auch Poraths (55.) Versuche waren am Ende nicht zwingend genug. Stattdessen sorgten die Berliner auf der Gegenseite für die dicken Möglichkeiten. Kennys Freistoß prallte an die Latte (59.), Reeses Weitschuss parierte Weiner zur Seite (67.). Weil auch Dudziak die Chance auf die endgültige Vorentscheidung ausgelassen hatte (79.), stand es nach 81 Minuten aus dem Nichts 1:2. Der Ex-Fürther, der gerade noch die Möglichkeit aufs 3:0 vergeben hatte, fälschte Poraths Schuss ins eigene Tor ab.
Danach tat Kiel nur noch wenig fürs Spiel nach vorne, kam in der Offensive nicht mehr in die entscheidenden Momente und lief der zweiten Niederlage in Folge entgegen. Weil Schiedsrichter Bastian Dankert aber tief in der Nachspielzeit ein Foulspiel von Gechter an Erras in Berlins Sechzehner nach Videobeweis ahndete und auf Elfmeter entschied, glichen die Störche in der achten Minute der Nachspielzeit durch Becker doch noch aus.
Hertha verpasste dadurch endgültig den Anschluss an die oberen Ränge, während Kiel im Aufstiegsrennen einen Punkt auf den FC St. Pauli gutmachte, der parallel auf Schalke verloren hatte. Hertha BSC gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) beim FC St. Pauli. Für die Kieler steht bereits am Samstag (13 Uhr) das Heimspiel gegen den Karlsruher SC an.