Hertha-Coach Pal Dardai musste bei Schlusslicht Hertha nach dem 0:3 in Hamburg auch noch den Abgang von Kapitän Richter in Richtung Mainz verkraften, er veränderte seine Mannschaft auf drei Positionen: Für Richter, Klemens und Gechter spielten Kempf, Winkler - und Debütant Karbownik. Leistner übernahm das Kapitänsamt.
Beim Kleeblatt drückte bei stabiler Defensive, was sich in Berlin ändern sollte, zuletzt Offensiv etwas der Schuh. Fürths Trainer Alexander Zorniger entschied sich gegenüber dem 0:0 gegen St. Pauli daher für einen Wechsel, Srbeny startete anstelle von Sieb.
Null Punkte, null Tore und großer Ausverkauf - Hertha BSC stand vor dem 4. Spieltag mächtig unter Druck - davon war in der ersten Halbzeit aber absolut nichts zu spüren.
Herthas hohes Pressing wird belohnt
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Die Gastgeber begannen mutig, setzten die sonst so ballsicheren Fürther früh unter hohes Pressing und schlugen das Kleeblatt so mit seinen eigenen Waffen. Ex-Fürther Reese hatte die erste Chance (6.), auch danach sorgten beim Hauptstadtklub allen voran die Außen Reese und Winkler für Gefahr.
Der Druck nahm nicht ab und folgerichtig gingen die Berliner dann in Führung: Dietz spielte einen Freistoß zurück zu Keeper Urbig und brachte diesen damit in die Bredouille, nach schlechter Annahme setzte Tabakovic nach und ließ sich von Urbig anschießen (23.).
Winkler legt nach - Fürths Doppelwechsel vor der Pause
Das erste Zweitligator nach über 10 Jahren für Hertha BSC war ein weiterer Brustlöser auf der Tribüne und auf dem Rasen. Die Gastgeber pressten unbeirrt weiter, das harmlose Kleeblatt schwamm hinten immer wieder und war beim zweiten Gegentreffer viel zu passiv: Der auffällige Karbownik hatte bei seinem Schuss im Strafraum Glück, er wurde direkt zu Winkler abgefälscht, der freistehend das 2:0 erzielte (31.).
Fürths Coach Zorniger reagierte mit einem Doppelwechsel und nahm Srbeny und Dietz runter, Petkov und Haddadi kamen dafür (34.), bis zur Pause passierte aber nicht mehr viel.
Fürth verzockt sich - Palko Dardai erhöht
Für den zweiten Durchgang nahm sich Fürth einiges vor, hatte Anstoß und rannte mit allen Leuten von der Mittellinie nach vorne. Hertha fing den langen Ball aber ab, die Restverteidigung beim Kleeblatt fehlte und nach 20 Sekunden stand plötzlich Palko Dardai frei vor Urbig - 3:0 (46.)!
Das Kleeblatt war unzufrieden, Zorniger meckerte und sah innerhalb von Sekunden erst Gelb und dann Gelb-Rot, fortan mussten die Mittelfranken also auch noch ohne ihren Trainer auskommen.
Mit Wut im Bauch begann die beste Fürther Phase, doch das Kleeblatt belohnte sich nicht und Hertha überstand einige Chancen schadlos, ehe die Joker alles klarmachten: Christensen setzte sich links stark durch und legte zurück auf Prevljak, der aus fünf Metern locker einschob (66.).
Tabakovic setzt den Schlusspunkt
Spätestens da war klar, dass Hertha nach Monaten der Tristesse endlich - zumindest für den Moment - aufatmen konnte. Und es gab weiteren Grund zur Freude, denn der beste Mann des Tages setzte noch einen drauf: Tabakovic erhöhte auf 5:0 (77.) und setzte damit den Schlusspunkt an einem denkwürdigen Nachmittag.
Die Berliner sind am kommenden Samstag wieder in Aktion. Dann trifft der Hauptstadtklub ab 13 Uhr auf den 1. FC Magdeburg. Das Kleeblatt empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Hannover 96.