Heidenheims Trainer Frank Schmidt vertraute auf dieselbe Startelf, die in der Vorwoche mit 0:1 in Kaiserslautern verlor. Der wieder genesene Kapitän und Schlüsselspieler Schnatterer nahm nach überstandenem Muskelfaseriss zunächst auf der Bank Platz.
Fürths Coach Damir Buric veränderte seine Aufstellung nach dem 2:2 gegen den MSV Duisburg auf drei Positionen: Gjasula, Hilbert und Omladic begannen für Magyar, Raum (beide Bank), Ernst (5. Gelbe). Vor allen die Nominierung von Omladic war eine große Überraschung - der lange Zeit verletzte Linksfuß machte erst sein sechstes Saisonspiel und stand erstmals seit dem 25. August wieder in der Startelf.
Fürth startet stark - Caliguri rettet gegen Thiel
Während der FCH seiner Taktik treu blieb, in Ballbesitz im 4-2-3-1 und gegen den Ball im 4-4-2 agierte, überraschte Fürth mit einem neuen System und trat in einer 4-1-4-1-Grundordnung auf. Die Franken wollten es auch direkt wissen und legten vom Anpfiff weg den Vorwärtsgang ein. In den ersten 20 Minuten war das Kleeblatt spielbestimmend, hatte mehr Ballbesitz und näherte sich mit ersten Abschlüssen durch Reese (9.) und Green (16., 19.) an.
Danach nahmen auch die Schwaben aktiver teil und tasteten sich immer besser nach vorne. Rasch verbuchte Thiel eine hochkarätige Chance, als er eine Flanke stoppte und dann aus spitzem Winkel von links aufs Tor schoss. Gäste-Torwart Burchert war bereits geschlagen, doch Kapitän Caliguri rettete per Kopf auf der Linie (25.). Im weiteren Verlauf fanden die Brenzstädter immer mehr Gefallen an den eigenen Offensivbemühungen und erhöhten den Druck merklich. Die Franken verteidigten leidenschaftlich, wackelten in der Defensive aber ein ums andere Mal. Die nächste gute Möglichkeit hatte Titsch-Rivero, der nach einem langen Ball frei vor Burchert auftauchte, aber haarscharf über die Latte schoss (37.). Torlos ging es demnach in die Pause.
Green sorgt für die Erlösung
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Mit Beginn der zweiten Hälfte schien Heidenheim eigentlich besser aus der Kabine zu kommen, doch zur ersten Möglichkeit kam Fürth: Nach starkem Reese-Solo spitzelte Gjasula die Kugel aus der Nahdistanz aufs Tor, doch Müller parierte (50.). Nur eine Zeigerumdrehung später brach grenzenloser Jubel im Gäste-Block los: Nach einem weiten Schlag von Burchert gewann Gjasula das Kopfballduell im Mittelfeld und setzte so Green in Szene. Der Angreifer fackelte nicht lange und setzte den Ball mit einem 20-Meter-Schuss präzise ins rechte Eck zum 1:0 für die SpVgg (51.).
Nach dem Führungstreffer gönnte sich das Kleeblatt eine rund 20-minütige Verschnaufpause, investierte kaum noch in die Offensive, sondern konzentrierte sich voll aufs Verteidigen. Schmidt wirkte mit personellen Wechseln ein, schickte mit Skarke (60.), Thomalla (70.) und Schnatterer (76.) frische Angreifer. Wirkliche Durchschlagskraft entwickelten die Schwaben aber nicht.
Joker Skarke gleicht aus - Rettung für beide
Die Schlussphase war zunächst sehr zerfahren. Viele Verletzungsunterbrechungen bremsten den Spielfluss merklich. Für Fürths Verteidiger Caligiuri und Wittek ging es nicht weiter - Buric brachte dafür Magyar und Raum (beide 83.). Erst spät schaffte es der FCH, den Druck noch einmal zu erhöhen. In der 90. Minute steckte Dovedan für Skarke durch, der frei vor Burchert auftauchte und zum 1:1 einschob.
Dieses Unentschieden reichte schlussendlich beiden Klubs für die direkte Rettung, weil die Konkurrenten in den anderen Stadien patzten. Sowohl der FCH als auch die SpVgg treten auch in der nächsten Saison in der 2. Liga an.