Nach den ersten Torannäherungen von Niederlechner (4.) und Reese (9., Pfosten) brachte Dudziak das Team von Pal Dardai vor 3211 Zuschauern in Führung (21.). Der couragiert aufspielende Tabellenführer der NOFV-Oberliga Nord, der nach fünf Spielen bei fünf Siegen steht, schlug indes schnell zurück. Didoss nutzte eine Unaufmerksamkeit der Hertha-Abwehr und traf aus etwa 15 Metern, Keeper Kwasigroch sah dabei nicht gut aus (25.).
3:1-Führung zur Pause
Schon zuvor war der Außenseiter durch Ceesay zu einer guten Möglichkeit gekommen, sein Schuss strich links am Tor vorbei (15.). Hertha stellte die Kräfteverhältnisse aber zügig wieder her. Winkler (30.), der nach innen gezogen war und aus zentraler Position mit links abgezogen hatte, und Tabakovic mit der Pike nach Zuspiel von Karbownik (33.) besorgten die 3:1-Halbzeitführung. Ein unauffälliges 45-Minuten-Debüt im defensiven Mittelfeld gab der in der vergangenen Woche von AIK Solna gekommene Schwede Hussein, der beim 4:6 in Magdeburg am Samstag auf der Bank geblieben war.
Nicht dabei waren in Zehlendorf die Nationalspieler Bouchalakis (Griechenland), Pekarik (Slowakei), Prevljak (Bosnien und Herzegowina), die erstmals für die deutsche U-21-Auswahl berufenen Ernst und Gechter, Christensen (U 20 Dänemark) und Goller (U 19 des DFB). Zudem fehlten die angeschlagenen Leistner, Dardai, Dardai, Klemens, der wegen Nackenproblemen seinen Trip zur deutschen U 19 absagen musste, sowie die langzeitverletzten Maza und Rogel, der suspendierte Gersbeck und Maolida (seit Wochen bei der U 23 bzw. im individuellen Training).
Nsona sammelt erste Minuten
Zur Pause nahm Coach Dardai zehn Wechsel vor, lediglich Keeper Kwasigroch spielte durch. Rechtsverteidiger Zeefuik übernahm von Kempf die Kapitänsbinde, auf dem linken Flügel kam Nsona zu seinen ersten Einsatzminuten für Herthas Profis. Der im Januar 2022 für 500 000 Euro Ablöse von SM Caen gekommene Franzose hatte wegen mehrerer schwerer Knieverletzungen praktisch zwei komplette Spielzeiten verpasst. Jetzt wird das "Phantom" nach langer Leidenszeit sichtbar. In der Vorwoche hatte der 21-Jährige für die U 23 in der Regionalliga Nordost beim 2:3 in Eilenburg sein 30-minütiges Pflichtspieldebüt für den Klub gegeben.
Jetzt folgte im Zehlendorfer Ernst-Reuter-Sportfeld für den einstigen französischen U-18-Nationalspieler eine komplette Halbzeit. Nsona war auf der linken Seite im Tandem mit Hintermann Lucoqui im zweiten Durchgang einer der auffälligster Herthaner, die sich nach der Pause nach vorn eher schwer taten. Bei einem Abschluss verzog er (70.). El-Jindaoui stellte aus etwa 18 Metern auf 4:1 (80.), Scherhant verpasste in der Schlussminute aus Nahdistanz das fünfte Tor für den Zweitliga-Siebzehnten. In der Liga, wo Hertha Boden gut machen will und muss, geht es in neun Tagen weiter. Dann gastiert Eintracht Braunschweig im Olympiastadion (17. September, 13.30 Uhr).